Im August 2023 habe ich meinen Opel Mokka-e bekommen. Den VW T-Roc bin ich zuvor auf den Tag genau 3 Jahre gefahren. In der Zeit sind 21.585 km bei einem Verbrauch von 5,9 l auf 100 km zusammengekommen.

Dank Autohaus Opel Buschmann in Herford durfte ich im Mai 2022 einen Opel Mokka-e Ultimate für zwei Tage ausgiebig testen, bevor ich mir meinen Mokka-e konfiguriert und den Leasingvertrag über 3 Jahre unterschrieben habe.
Den Opel Mokka-e fahre ich seit 2 Jahren und 2 Monaten. Aktueller Kilometerstand 29.600 km.
Ausstattung
Entschieden habe ich mich für die „Ultimate“-Edition und als Sonderausstattung kamen noch das Technologie- und das Winter-Paket dazu.
- Ultimate
- Voltaik Blau Metallic
- Leichtmetallräder (5 Speichen) in BiColor Schwarz, 7 J x 18 mit Reifen 215/55 R 18 99V A+
- Sommerreifen Goodyear Efficient Grip Performance 2, 215/55 R18 99V XL
- Dachfarbe und A-Säulen in Karbon Schwarz
- Stoff Alcantara/Premium Lederoptik
- Toter-Winkel-Warner, in beiden Außenspiegeln
- Aktiver Spurhalte-Assistent
- Automatischer Geschwindigkeits-Assistent mit Stop & Go-Funktion
- 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera
- Active Drive Assist Plus
- Adaptive LED-Matrix Scheinwerfer inkl. LED-Tagfahrlicht und Fernlichtassistent
- Klimatisierungsautomatik
- Lederlenkrad, 3-Speichen, abgeflacht
- Beheizbares Lederlenkrad
- Sitzheizung
- Schlüsselloses Startsystem „Keyless Open & Start“
- Wärmepumpe
- …







Verzichten musste ich leider auf eine elektrisch öffnende Heckklappe, die gibt es beim Mokka nicht. Da es für die „Ultimate“-Edition zu dem damaligen Zeitpunkt auch nicht möglich war, Allwetterreifen als Sonderausstattung zu nehmen, habe ich einen Satz „Pirelli Cinturato All Season SF 2, 215/55 R18 99V XL“ für ca. 164,- € pro Reifen separat gekauft.
Technische Daten
- Elektromotor 100kW (136 PS)
- 50 kWh Batterie
- Leergewicht (mit Fahrer 75 kg): 1.598 kg
- Kofferraumvolumen 310 l (Rücksitzbank umgeklappt: 1.060 l)
- Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
- Rein elektrische Reichweite nach WLTP: 338 km
- Stromverbrauch nach WLTP (kombiniert): 16 kWh/100 km
- von 0-100 km/h in 9s
Der Opel Mokka-e liegt sehr gut auf der Straße, hat ein gut gefedertes Fahrwerk und die 260 Nm Drehmoment bringen einen gut im Alltag voran. Die drei einstellbaren Fahrmodi „Normal“, „Eco“ und „Sport“ wirken sich auf Beschleunigung und Lenkung aus, sowie auf Reichweite und Fahrspaß — und es macht schon Spaß mit dem Mokka-e an der Ampel im Sport-Modus los zu düsen.
Im Vergleich zum VW T-Roc ist der Opel Mokka-e allerdings schon recht klein. Vorne lässt es sich gut sitzen, aber auf den hinteren Plätzen wird es ab 1,75 m Größe etwas unangenehm. Der Innenraum ist hochwertig verarbeitet und die großen Displays zeigen die wichtigsten Infos an. Einzig der hohe Anteil an Klavierlack trübt den guten Eindruck, Fingerabdrücke und feinste Kratzer sieht man sofort.







Stark kritisieren muss ich leider die Assistenzsysteme des Mokka-e und die Klimatisierung. Der aktive Spurhalte-Assistent und der automatische Geschwindigkeits-Assistent mit Stop&Go-Funktion sind einfach nur schlecht. Viel zu oft greift der Spurhalte-Assistent massiv ein und ich muss das Lenkrad richtig festhalten, obwohl ich genau mittig in der Spur fahre. Bei aktivierten Tempomat und Spurhalte-Assistent scheint der Mokka-e immer leicht von links nach rechts zu fahren. Es scheint als findet der Assistent nicht wirklich die Mitte der Spur. Bei einem vorausfahrenden Auto wird die Geschwindigkeit viel zu abrupt und zu stark reduziert, ganz egal welchen Abstand man zum vorausfahrenden Auto eingestellt hat. Wirklich sicher fühle ich mich mit diesen Assistenzsystemen nicht.
Die Klimatisierung im Sommer ist in Ordnung, aber im Winter scheint zumindest mein Modelljahr des Mokka-e Probleme zu haben. Ich fahre einen Großteil meiner Fahrten auf der Autobahn. Ungefähr 110 bis 130 km/h. Stellt man die Temperatur im Innenraum zwischen 20 und 22 Grad ein und die Außentemperatur liegt bei 10 Grad oder darunter, strömt kalte Luft in den Fußraum des Fahrers. Dieses Phänomen tritt ab 110 km/h auf. Mit Klima oder ohne. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass die Temperatur auf 23-25 Grad eingestellt sein muss, um keine kalten Füße zu haben. Nicht wirklich optimal, trotz serienmäßiger Wärmepumpe.
Wallbox
Um den Mokka-e Zuhause laden zu können, habe ich über E.ON die Compleo eBox smart gekauft. Diese Wallbox bietet schnelles Laden mit bis zu 22 kW, ich nutze nur 11 kW, und geht über LAN & WLAN online. Eigentlich eine zukunftssichere Ladelösung, dachte ich … bis Compleo Anfang 2024 den Support für die private Nutzung komplett beendet hat.
Offizielle Informationen von Compleo zur eBox smart:
Compleo Charging Solutions AG (heute: CCS Abwicklungs AG) hat als Hardware-Hersteller im März 2023 eine Reduzierung des Portfolios vorgenommen und sich ausschließlich auf Ladehardware für gewerbliche Anwendungen fokussiert. Das Produkt eBOX smart/smart cable wird bereits seit 01.03.2023 nicht mehr hergestellt.
Compleo
Zum 25.03.2024 entfällt nun die Möglichkeit, die eBOX via App eCHARGE+ für private Nutzung neu in Betrieb zu nehmen.
Zum 22.04.2024 entfällt die Funktion der eCHARGE+ App, bereits in Betrieb genommene Wallboxen über die App zu starten und zu steuern.





Nun habe ich eine Wallbox ohne App und Software-Updates gibt es auch nicht mehr. Immerhin funktioniert sie noch und lädt weiterhin mit 11 kW. Ein absoluter Fehlkauf.
My Opel-App
Habe ich die „My Opel“-App in meinem Artikel zum VW T-Roc doch noch gelobt, bin ich nun kein Fan mehr von der App. Zu oft wird man von der App abgemeldet, manchmal ist mehrere Tage überhaupt kein Login möglich und viel zu oft funktioniert zwar die App, aber eine Verbindung zum Mokka-e kann nicht hergestellt werden. Absolut frustrierend.




Ich nutze nur die kostenlosen Funktionen: Anzeige von Lade- und Kilometerstand, Aufzeichnung der Fahrten. Normalerweise könnte ich noch den Ladezeitpunkt planen und die Klimatisierung einstellen, aber in 9 von 10 Versuchen hat das bei mir nicht funktioniert. Ich hatte sogar mal die kostenpflichtigen „Connected“-Services abonniert, nur um vom Opel Kundenservice zu erfahren, dass diese mit meinem Modelljahr des Mokka-e nicht kompatibel sind. Immerhin wurde mir der Kaufpreis wieder erstattet — das hat wenigstens funktioniert.
Over-the-Air-Updates kennt die „My Opel“-App nicht. Updates für das Betriebssystem und die Navigation erfolgen per USB-Stick. Dazu muss eine Software für macOS oder Windows auf den Computer installiert werden. Die Software lädt dann 30 Minuten das Update herunter (langsame Server?), die Installation des Updates auf den USB-Stick dauert weitere 30 Minuten (warum auch immer). Das Überspielen des Updates im Mokka-e dauert bis zu 60 Minuten. Fast 2 Stunden nur für ein Update.
Mein Fazit
Ich bin enttäuscht. Der Opel Mokka-e ist ein ganz normales Auto mit Elektromotor — nicht mehr und nicht weniger. Es steht nur eine Batteriegröße zur Verfügung, es gibt kein Batteriemanagement (bis 80% laden, Vorheizen der Batterie, Anzeige von Verbrauch für Heizung usw.), es gibt keine „kostenlose“ Ladeplanung in der Navigation, die „My Opel“-App ist eine Katastrophe und das Preis-/Leistungsverhältnis passt aus meiner Sicht ebenfalls nicht.
Aber nun ist der Mokka-e mein erstes Elektroauto und in den vergangenen 2 1/2 Jahren hat sich viel bei den Elektroautos getan. Daher freue ich mich einfach auf mein nächstes Elektroauto. Mal schauen, was es werden wird.
Bis denn, denn,
Denise




